Die Firma als «Spielplatz» – klingt zunächst einmal komisch, doch ist das tatsächlich sinnvoll, solange alles im Rahmen bleibt. Denn während die immer beliebter werdenden Gamification und e-Learning-Trends die Mitarbeitermotivation und Personalentwicklung darstellt, darf niemals vergessen werden, dass die Arbeit tatsächlich ernst genommen werden muss. Dabei gilt es eine sinnvolle Mischung aus Spass und Ernsthaftigkeit zu erreichen, was einerseits die Mitarbeiter unterhält und den beruflichen Alltag und die bekannte Routine durchbricht, andererseits allerdings die Produktivität erhöhen und nicht verringern soll. Doch wie funktioniert das Konzept eigentlich?
Am besten lässt sich das Konzept der „Gamification“ als eine Übertragung der spielerischen Elemente aus virtuellen Games auf ein nichtspielerisches Umfeld beschreiben. Also zum Beispiel als Motivationshilfe im beruflichen Alltag oder eben bei der Entwicklung des Personals. Dazu bieten sich verschiedene Systeme an, die von Ranglisten und Verfolgungsjagden über Belohnungen hin zu internen und externen Wettbewerben reichen. Bei dem Konzept selbst wird der menschliche Trieb zu spielen genutzt, aber auch das Erreichen von bestimmten Zielen ist tief in unserem Unterbewusstsein verankert – hier greift dann das klassische Prinzip vom Jäger und Sammler.
Oftmals unterschätzt wird, wie wichtig komplexere Konzepte in Verbindung mit der Gamification sind. Es reicht nicht einfach kleinere Ranglisten aufzustellen oder offensichtliche Ideen zu verwenden. Denn sobald ein Spiel – in welcher Art und Weise auch immer – nicht mehr unterhaltsam ist und zu langweilen beginnt erfüllt es nicht mehr seinen Zweck. Am Arbeitsplatz gilt das ebenfalls: Sollten die implementierten Systeme zur Routine werden, so fehlt die Motivation und die Gamification war nicht erfolgreich. Sollten die Konzepte zudem zu einfach sein, so ist das ebenfalls nicht attraktiv und das Frustpotential beim Mitarbeiter steigt – was sich direkt negativ auf die Personalentwicklung auswirkt. Denn ein Mitarbeiter, der frustriert ist, wird sich nicht weiterentwickeln und neue Ideen nur schleppend umsetzen.
Damit das Konzept auch tatsächlich in Ihrem Betrieb greift, sollten Sie vorab genauesten analysieren, welche Elemente eigentlich zur sinnvollen Personalentwicklung verwendet werden können. Denn kein Unternehmen ist wie das andere und so lässt sich auch kein allgemeines Patentrezept mit der Gamification finden. Ausserdem sollte das gesamte Unternehmen an einem Strang ziehen und die neuen Ideen gemeinsam umsetzen. Sollten sich nur wenige Abteilungen beteiligen, so kann das schnell zu Uneinigkeiten und Frustration führen – und somit zu einer negativen Entwicklung der Mitarbeiter, was natürlich unbedingt vermieden werden soll.
Wird ein Gamification oder e-Learning-Konzepte sinnvoll umgesetzt, so gibt es eigentlich keinerlei Risiken: Egal ob es sich um ein Belohnungssystem oder einen Wettbewerb handelt, solange eine direkte Interaktion zwischen den Mitarbeitern vorhanden ist werden sich diese nicht nur gegenseitig zu höheren Leistungen antreiben, sondern zudem auch neue Wege finden, um noch höhere Punktzahlen zu erreichen. Diese natürliche Personalentwicklung ist ideal für jedes Unternehmen und bietet zudem eine gute Möglichkeit um Mitarbeiter langfristig zu binden.